Der unterschätzte Begleiter
Technische Fakten:
Bezogen auf Kleinbild ergibt sich eine Brennweite von 150 mm bis 600 mm bei einer variablen Lichtstärke von 4.8-6.7. Es hat einen maximalen Durchmesser von 69 mm, ist 116,5 mm lang und wiegt 423 g. Das Filtergewinde hat eine Größe von 58 mm. Es gehört zu den Standard Objektiven, ist also nicht abgedichtet. Die Verarbeitung ist gut mit Metallbajonett-Anschluss.
Nicht messbare, persönliche Fakten:
Ich mag das Teil!!! Es war vor knapp 3 Jahren eher ein Zufallskauf. Durch ein Angebot bei einem lokalen Fotohändler und einer Cashback Aktion habe ich das Objektiv für etwas unter 300 Euro bekommen. Da ich zu dem Zeitpunkt nichts vergleichbares in diesem Brennweitenbereich hatte, war es bei dem Preis natürlich ein No Brainer.
Nach dem Kauf stellte ich sehr schnell fest, dass ich diesen recht großen Telebereich nicht wirklich häufig nutzte. Bis Anfang 2020 kamen nicht mal 300 Bilder zusammen. Im Zoo hatte ich lieber das 40-150 2.8 mit Telekonverter dabei (mehr Licht, bessere Schärfe) und natürlich ist der Zoombereich für den Zoo teilweise schon zu lang.
Was mich aber wirklich störte war, dass es bei 300 mm und Offenblende sichtbar weich ist. Oftmals muss man aber offenblendig fotografieren um die Verschlusszeiten kurz genug zu haben wenn man die ISO nicht aufreißen möchte. Ich hatte also immer versucht die ISO nicht zu hoch kommen zu lassen und bei 6.7 zu fotografieren. Die Ergebnisse waren in Ordnung, mehr nicht. Für jemanden wie mich, der immer das Maximum aus seinem System holen möchte war es ein Behelf.
Gut wird das Objektiv tatsächlich bei 300 mm bei Blende 8. Dann kommt Zeichnung in das Fell oder Gefieder und es sieht wirklich sehr ansprechend aus. Aber das erforderte teilweise ISO 800-1600 was ich definitiv vermeiden wollte.
Seit einiger Zeit habe ich einen anderen Workflow für Bilder mit höheren ISO Zahlen. Dadurch kann ich nahezu uneingeschränkt bis ISO 6400 gehen. Durch diese neue Erkenntnis und auch weil ich an einen wechselwilligen Canon Menschen eine meiner Kameras und mein PanaLeica 100-400 verliehen habe, kam jetzt im Frühling das 75-300 wieder zum Zug. Die Ergebnisse hatten mich in der Kombination hohe ISO und Blende 8 absolut überzeugt. Bei dem Gewicht und der Kompaktheit ist es absolut erstaunlich was das Ding leistet.
Fazit:
Meiner Meinung nach gehört das Objektiv in die Tasche eines jeden Olympus Besitzers der mehr Tele als die üblichen 150 mm benötigt. Man bekommt ein sehr leichtes, kompaktes Objektiv, dass wenn man es richtig einsetzt fantastische Bilder hervorbringt. Ja, mit dem PanaLeica 100-400 kann es nicht ganz mithalten, aber hier reden wir auch von einem ganz anderen Preis, einer komplett anderen Größe und vor allem einem ganz anderen Gewicht. Das Einzige was mal wieder zur kompletten Zufriedenheit fehlt, ist die nicht im Lieferumfang befindliche Gegenlichblende.