Mittwoch, 29. April 2020

Fotografie in Zeiten von Corona

Eigentlich wollte ich das Thema hier gar nicht erwähnen, aber irgendwie kommt man ja nicht drum rum.

Wie hat sich neben all den Dingen wie Einkaufen, Arbeiten und der Umgang mit eurer Familie die Fotografie für euch verändert. Staubt die Kamera ein oder geht ihr gezielt wandern, macht Fotos von menschenleeren Strassen oder nehmt an einer der unzähligen Homephotography Challenges teil?
Ich habe meine Teleobjektive rausgeholt und gehe los. Jeden Tag! Glücklicherweise bin ich letztes Jahr in die Nähe unzähliger Naturschutzgebiete gezogen. Wahnsinn was man hier, nur wenige Gehminuten von zu Hause entfernt vor die Kamera bekommt. Turmfalken, Bussarde, Feldhasen, Rehe, Schwäne, Frösche und unzählige kleine Vogelarten von denen ich den Großteil bisher gar nicht kannte. So dämlich es klingt, hat die aktuelle Situation auch etwas gutes für mich und meine Fotografie. Ich war schon immer viel und gerne draußen, aber das ich mal an einem Samstag um 5 Uhr morgens aufstehe und auf "Jagd" nach einem Eisvogel gehe, hätte ich mir niemals zu träumen gewagt. Vor einem Jahr waren meine Tierfotos ganz ok. Jetzt sind sie richtig gut und mir wurde nahegelegt einige meiner Bilder zu verkaufen. Meiner Meinung nach reicht es dafür nicht, aber ich bin trotz allem extrem zufrieden mit meinen Ergebnissen. Guckt euch mal meine Ergebnisse auf meinen Plattformen wie YouPic, Flickr, Instagram oder SmugMug an und sagt mir eure Meinung.

Olympus bietet ja aktuell wieder die Makroobjektive mit 100 Euro Direktrabatt an. Alle machen jetzt wie verrückt wieder Makros. Klar, das geht mal eben im Garten oder sogar auf dem Küchentisch und die Ergebnisse lassen einen immer wieder staunen. Ich überlege nun ob ich mich wieder mal damit beschäftigen sollte. Das 30er Makro besitze ich ja, aber meine Ergebnisse waren bisher immer unterer Durchschnitt. Egal ob mit meinem 60er Nikkor, dem Olympus Zuiko 35er für FourThirds oder eben jetzt mit dem 30er m.zuiko. Irgendwie hab ich wohl kein Händchen für die Makrofotografie. Tja, vielleicht raffe ich mich doch noch einmal auf und versuche mich noch einmal an diesem eigentlich total faszinierenden Thema der Fotografie.

Bleibt gesund, macht schöne Bilder und zeigt sie vor allem! Nur so macht fotografieren wirklich Sinn und man kann noch was lernen.

Mittwoch, 22. April 2020

Die objektive Objektivbesprechung: Das m.zuiko 75-300 mm 4.8-6.7

Der unterschätzte Begleiter


Technische Fakten:

Bezogen auf Kleinbild ergibt sich eine Brennweite von 150 mm bis 600 mm bei einer variablen Lichtstärke von 4.8-6.7. Es hat einen maximalen Durchmesser von 69 mm, ist 116,5 mm lang und wiegt 423 g. Das Filtergewinde hat eine Größe von 58 mm. Es gehört zu den Standard Objektiven, ist also nicht abgedichtet. Die Verarbeitung ist gut mit Metallbajonett-Anschluss.

Nicht messbare, persönliche Fakten:

Ich mag das Teil!!! Es war vor knapp 3 Jahren eher ein Zufallskauf. Durch ein Angebot bei einem lokalen Fotohändler und einer Cashback Aktion habe ich das Objektiv für etwas unter 300 Euro bekommen. Da ich zu dem Zeitpunkt nichts vergleichbares in diesem Brennweitenbereich hatte, war es bei dem Preis natürlich ein No Brainer.
Nach dem Kauf stellte ich sehr schnell fest, dass ich diesen recht großen Telebereich nicht wirklich häufig nutzte. Bis Anfang 2020 kamen nicht mal 300 Bilder zusammen. Im Zoo hatte ich lieber das 40-150 2.8 mit Telekonverter dabei (mehr Licht, bessere Schärfe) und natürlich ist der Zoombereich für den Zoo teilweise schon zu lang.
Was mich aber wirklich störte war, dass es bei 300 mm und Offenblende sichtbar weich ist. Oftmals muss man aber offenblendig fotografieren um die Verschlusszeiten kurz genug zu haben wenn man die ISO nicht aufreißen möchte. Ich hatte also immer versucht die ISO nicht zu hoch kommen zu lassen und bei 6.7 zu fotografieren. Die Ergebnisse waren in Ordnung, mehr nicht. Für jemanden wie mich, der immer das Maximum aus seinem System holen möchte war es ein Behelf.
Gut wird das Objektiv tatsächlich bei 300 mm bei Blende 8. Dann kommt Zeichnung in das Fell oder Gefieder und es sieht wirklich sehr ansprechend aus. Aber das erforderte teilweise ISO 800-1600 was ich definitiv vermeiden wollte.
Seit einiger Zeit habe ich einen anderen Workflow für Bilder mit höheren ISO Zahlen. Dadurch kann ich nahezu uneingeschränkt bis ISO 6400 gehen. Durch diese neue Erkenntnis und auch weil ich an einen wechselwilligen Canon Menschen eine meiner Kameras und mein PanaLeica 100-400 verliehen habe, kam jetzt im Frühling das 75-300 wieder zum Zug. Die Ergebnisse hatten mich in der Kombination hohe ISO und Blende 8 absolut überzeugt. Bei dem Gewicht und der Kompaktheit ist es absolut erstaunlich was das Ding leistet.

Fazit:

Meiner Meinung nach gehört das Objektiv in die Tasche eines jeden Olympus Besitzers der mehr Tele als die üblichen 150 mm benötigt. Man bekommt ein sehr leichtes, kompaktes Objektiv, dass wenn man es richtig einsetzt fantastische Bilder hervorbringt. Ja, mit dem PanaLeica 100-400 kann es nicht ganz mithalten, aber hier reden wir auch von einem ganz anderen Preis, einer komplett anderen Größe und vor allem einem ganz anderen Gewicht. Das Einzige was mal wieder zur kompletten Zufriedenheit fehlt, ist die nicht im Lieferumfang befindliche Gegenlichblende.

Mittwoch, 8. Januar 2020

Die objektive Objektiv Besprechung: Olympus m.zuiko 75mm 1.8

Der Lichtriese


Technische Fakten:

Bezogen auf Kleinbild ergibt sich eine Brennweite von 150 mm bei konstanter Lichtstärke von 1.8. Es hat einen maximalen Durchmesser von 64 mm, ist 69 mm lang und wiegt 305 g. Das Filtergewinde hat eine Größe von 58 mm. Es gehört zu den Premium Objektiven, ist also nicht abgedichtet.

Nicht messbare, persönliche Fakten:

Was für ein Objektiv! Sowohl die Verarbeitung, Tubus und Bajonett aus Metall, als auch die Abbildungsqualität sind außergewöhnlich hoch. Es war sehr lange Zeit das am höchsten auflösende Objektiv für das Micro FourThirds System. Auch nach all den Jahren sucht es in diesem Brennweitenbereich noch immer seinesgleichen.
Für mich war es damals mein absolutes Traumobjektiv. Ok, die Auswahl an Linsen war damals noch nicht so sonderlich groß und trotzdem hatte man das Gefühl das sich endlich was für die "Pro-User" im System tut.
Mein erstes Shooting habe ich mit einem geliehenen 75er gemacht. Die Bilder die ich damit aus der E-M5 bekam hauten mich komplett weg. Die Bilder aus dem Portraitshooting überzeugten mit einer unglaublichen Schärfe und einem fantastischen Look. Ich hatte das Gefühl, die E-M5 ist bis zum letzten Pixel ausgereizt.
Nach diesem Shooting war es mein absolutes Musthave Objektiv. Für einen Urlaub habe ich es mir dann noch einmal ausgeliehen und habe viel offenblendig rumgespielt. Wahnsinn was mit m43 alles möglich war.
Heute, nach vielen hundert (oder sogar Tausenden?) von Bildern mit diesem Objektiv erstaunt es mich immer noch. Natürlich hat es bei Offenblende minimale Probleme Chromatischer Aberration, aber wirklich nur minimal. Leider schmälert den extrem guten Gesamteindruck, dass Olympus mal wieder "vergessen" hat eine Streulichtblende beizulegen. Bei einem Glas in dieser Preisklasse setze ich einfach voraus das eine GeLi dabei ist.

Fazit:

Das m.zuiko 75mm 1.8 ist auch nach sehr vielen Jahren immer noch eine Top-Linse.  Leider war der Preis von damals knapp 1000 Euro nicht mit meinem Einkommen kompatibel. Somit musste ich noch ein paar Jahre warten bis ich es endlich mein Eigen nennen durfte. 150mm an Kleinbild sind natürlich alles andere als alltäglich und gerade im Portraitshooting auch nicht ganz einfach zu handlen. Die Ergebnisse überzeugen aber immer. Sehr gerne setze ich es bei der Bühnenfotografie ein.